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Geschichte des Verbandes der Zahnärzte im Saarland

30-jähriges Jubiläum 2009

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Geschichte des Verbandes der Zahnärzte im Saarland

Mitte der 70er Jahre tobte in der deutschen zahnärztlichen standespolitischen Landschaft der sogenannte Prothetikkrieg. Vor dem Hintergrund der “ fetten Jahre “ der bundesdeutschen Sozialpolitik hatte eine höchstrichterliche Entscheidung des Bundessozialgerichtes das Fehlen von Zähnen zur Krankheit erklärt. Der damalige Vorstand der KZBV unter den Kollegen Huber, Stuttgart und Zimmer, Merzig, hatte daraufhin die Versorgung mit Zahnersatz in die kassen-zahnärztliche Tätigkeit integriert. Dies rief den heftigen Widerstand des Freien Verbandes und insbesondere von Kollegen aus Niedersachsen aber auch aus anderen Bundesländern hervor. Für die standespolitsche Situation im Saarland bedeutsam wurde ein Ausschlußantrag des Freien Verbandes unter seinem damaligen Vorsitzenden Wilfried Schad gegen den saarländischen KZV Vorsitzenden Dr. Franz Zimmer. Er war als stellvertretender KZBV-Chef Verhandlungsführer der Zahnärzteschaft für die Prothetikverträge.

Dr. Franz Zimmer kam dem drohenden Ausschluß aus dem Freien Verband durch seinen Austritt zuvor. Mit ihm gemeinsam handelten die führenden standespolitischen Vertreter des Saarlandes und verließen ebenfalls den Freien Verband.

Am 11.10.1978 fand in Saarbrücken die Gründungsversammlung des neuen saarländischen Zahnärzteverbandes statt. Als Namen wurde “ Verband der Zahnärzte im Saarland “ gewählt; der erste Vorstand bestand aus den Kollegen Keller, Ost, Dr. Grub, Dr.Barthold und Dr. Marquard.

Vom ersten Tag an war der neu gegründete Verband die führende standespolitische Kraft im Saarland. Durch die große Beliebtheit der in ihm tätigen Kollegen und Kolleginnen wurden bis in unsere Zeit hinein alle KZV- und Kammerwahlen eindrucksvoll und deutlich gewonnen.

Vorstandswahlen im Juli 1982 führen die Kollegen Günther Ost und Dr. Frank Arenz an die Spitze des Verbandes.

Eine Reihe von Veranstaltungen zu jeweils aktuellen Themen dienten der Information, der Kollegenschaft und wurden zahlreich besucht. Die Themen betrafen insbesondere die betriebswirtschaftlichen und organisatorischen Aspekte der zahnärztlichen Praxisführung. Die Vorsitzenden von KZV -Saarland und Zahnärztekammer des Saarlandes waren gern gesehene Referenten zu aktuellen politischen Themen.

Am 08.03.1989 wurde nach Rücktritt des Kollegen Ost vom Amt des Vorsitzenden Dr. Arenz zum neuen Vorsitzenden des VDZIS gewählt. In der Folge wurde im Saarbrücker Zahnärztehaus ein Geschäftszimmer angemietet der Verband der Zahnärzte im Saarland bekam so ein „Zuhause“. Die politische Arbeit wurde angesichts der zunehmenden Verschärfung der berufspolitischen Probleme intensiviert. Im Vorfeld der deutschen Wiedervereinigung bot der Verband der Zahnärzte im Saarland zwanzig Kollegen aus dem Bezirk Cottbus eine Besuchsmöglichkeit in saarländischen Praxen.

1991 wird mit wesentlicher Hilfe des Verbandes der Zahnärzte im Saarland die IGZ (Interessengemeinschaft Zahnärztlicher Verbände in Deutschland) gegründet. Somit existierte nun für die wachsenden politischen Aufgaben des Verbandes der Zahnärzte im Saarland ein bundesweites Forum. Am 23.09.1991 genehmigte eine außerordentliche Hauptversammlung des Verbandes der Zahnärzte im Saarland den Beitritt des Verbandes zur IGZ.

Am 20.03.1993 wurde mit Dr. Bernd Dappers ein neuer Vorsitzender des Verbandes der Zahnärzte im Saarland gewählt. Die folgenden Jahre waren gekennzeichnet von einer zunehmenden Polarisierung der zahnärztlichen Berufspolitik zwischen Freiem Verband einerseits und den Verbänden der IGZ und einigen KZV’en andererseits. Erst mit dem Ende der Ära Seehofer und den Krankenversicherungs-Neuordnungsgesetzen, die die Zusagen nahezu der gesamten Zahnärzteschaft fanden, ging diese Polarisierung zurück. Im Jahre 1998 beginnt im Saarland eine punktuelle Zusammenarbeit der Verbände im Interesse der gesamten Kollegenschaft. Angesichts der Zumutungen durch die Politik und der sich ständig verschärfenden Gesetzeslage müssen die Zahnärzte näher zusammenrücken.

Am 27.01.1999 fand eine starke Verjüngung des Vorstandes des Verbandes der Zahnärzte im Saarland statt. Nach über 16jähriger Tätigkeit beendeten die Kollegen Dr. Barthold, Wohlers und Dr. Schöner ihre Tätigkeit im Vorstand. Unter dem alten und neuen Vorsitzenden Kollegen Dr. Dappers rückten die Kollegen Honig, Schellenberg und Wolterstorf nach. Dr. Arenz bleibt Beisitzer. Eine umfassende Modernisierung des Verbandes ist Programm. Eine größere Geschäftsstelle im Haus der Zahnärzte wurde bezogen. Die organisatorischen Voraussetzungen für umfassende Serviceleistungen für die saarländische Kollegenschaft werden geschaffen.

In der Folge versuchte der Verband der Zahnärzte im Saarland die Frontstellung zum Landesverband des Freien Verbandes zu überwinden. Gemeinsam iniziierten die beiden Verbände mit der Werbeagentur HDW Saarbrücken eine Kampagne, mit der die Öffentlichkeit für die zahnärztlichen Belange gewonnen werden sollte. Alle Kollegen im Saarland wurden zur Unterstützung aufgefordert. Daran mangelte es leider, so dass die Kampagne nicht zustande kam. Erreicht wurde jedoch hierdurch eine bessere und vertrauensvollere Zusammenarbeit der beiden zahnärztlichen Verbände im Saarland.

Aus dem Verband der Zahnärzte im Saarland heraus wurde die „ Zahnärztliche Interessenvertretung „ ( ZIV ) gegründet. Diese neue Vereinigung saarländischer Zahnärzte hatte einen großen Erfolg in der Kollegenschaft und hatte primär die Aufgabe, den Zahlungsverkehr im Bereich Zahnersatz zwischen Krankenkassen und den niedergelassenen Zahnärzten für die Kollegenschaft sicher und unkompliziert zu gestalten, nachdem durch das NOG die Abrechnungsmöglichkeit über die KZV entfallen war. Diese Aufgabe entfiel dann nach Abschaffung der Prothetikfreiheit durch die neu gewählte rot-grüne Bundesregierung. Seither nimmt die ZIV Aufgaben im Bereich der Fort- und Weiterbildung der Kollegenschaft auf dem Gebiet der wirtschaftlichen Aspekte unserer Praxen wahr.

Exemplarisch, und um daraus Vorteile für die saarländischen Kollegen ziehen zu können, wurde in der Praxis Dr. Honig ein Qualitätsmanagementsystem eingeführt. Die Kollegenschaft wurde hierüber in Veranstaltungen des Verbandes informiert. Dieses Thema ist heute im Jahre 2007 aktueller als je zuvor.

Am 20.03.2002 wurde in der Mitgliederversammlung ein neuer Vorstand des Verbandes gewählt. Neuer Vorsitzender wurde Kollege Dr. Honig, 2. Vorsitzender Dr. Schellenberg, Geschäftsführer Dr. Gaebel. Als Beisitzer wurden Dr. Arenz und Dr. Dappers gewählt. Zu turnusmäßigen Vorstands-Nachwahlen kam es am 11.02.2004. Neuer Vorsitzender wurde Kollege Schellenberg, 2. Vorsitzender Kollege Ziehl, Geschäftsführer Dr. Stefan Wilhelm. Die beiden Beisitzer Dr. Arenz und Dr. Dappers blieben in ihrem Amt.

Bei einer weiteren Umbildung des Vorstandes am 23.02.2005 rückte Kollegin Dr. Iris Nachbauer für den Kollegen Dr. Dappers als Beisitzerin in den Vorstand nach. Kollege Dappers hat lange Jahre im Vorstand des Verbandes, größtenteils als Vorsitzender, mitgearbeitet. Die Mitgliederversammlung wählte ihn einstimmig zum Ehrenvorsitzenden.

Äußerst erfolgreich war eine langjährige Veranstaltungsserie des Verbandes zum Thema Internetnutzung. Insbesondere unsere Mitglieder- aber auch alle anderen interessierten Kolleginnen und Kollegen konnten sich so auf dem Gebiet der modernen Kommunikation fortbilden. Damit sollte natürlich als Nebeneffekt auch die Kommunikation innerhalb des Verbandes zwischen Vorstand und Mitgliedschaft verbessert werden. Selbstverständlich war für uns im Verband immer, die sich durch die Flut von uns betreffenden Gesetzen ständig ändernden Bedingungen unserer Berufsausübung kritisch zu begleiten. Eine Fülle von Veranstaltungen bezogen sich auf die Einführung der Festzuschüsse; auf ausgeweitete Niederlassungsmöglichkeiten und die gesetzlich erhöhten Anforderungen an Qualitätsmanagement und Hygiene.